Agenda 21 Ottensoos - S-Bahnausbau Ottensoos
AG 1 Mobilität und Neue Medien
Betrachtung verschiedener Brückenvarianten und die verkehrstechnische Anbindung an vorhandene Straßen
Dieses Dokument wurde erstellt, um dem Gemeinderat Anregungen und Argumente zur Verfügung zu stellen, die schwierige und weitreichende Entscheidung bzgl. Brückengestaltung im Zuge der S-Bahn-Anbindung zu erleichtern. Es besteht keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und dient nur als Diskussionsbasis. Am Ende des Dokumentes befindet sich eine kurze Stellungnahme, welche Alternativen aus Sicht der Agenda als sinnvoll erscheinen.
1. Variante (4,50 m x 9,00 m und Absenkung der Straße auf 1,40 m)
Vollausbau der Bahnbrücke unter Ausschöpfung aller Fördermittel
Vorteile
- volle Ausschöpfung der staatlichen Förderung des Projektes
- keine Größenbeschränkung für Fahrzeuge
- Platz für die Fußgänger auch mit Kinderwagen, Rollstuhl und Gehhilfewagen ect.
- Infrastruktur für Vogelslohe (Bau von Fertighäusern)
- Durchgangsverkehr, (besonders große LKW) wird möglich
- ansteigende Verkehrsmenge durch Umleitungsmöglichkeit der B14 oder A9, je nach Ausbau der Brücke in Schönberg in Zukunft
- Aufnahme in Navigationprogramme
- Probleme bei Starkregen durch Versiegelung großer Flächen und Beschleunigung des abfließenden Regenwassers durch starke Straßenneigung.
- Verkehr wird beschleunigt, schon durch den optischen Eindruck
- hohe Kosten des Ausbaues, durch die Baunebenkosten bedingt durch Tieferlegung der Straße um max. 1,40 m
- Verschuldung auf ca. 25-30 Jahre mit evtl. Einschränkung oder gar Lahmlegung der Liquidität der Gemeinde für andere wichtige Belange, z.B. andere Bauprojekte
- es müssen evtl. hohe Tilgungszahlungen für Kredite geleistet werden bzw. entsprechende Vorfinanzierungen erbracht werden
- hoher Flächenverbrauch
- schwierige Anbindungen an die vorhandenen Grundstücke (Höhenausgleich) verbunden mit entspr. Flächenverlust für Anlieger
- Dorfbild wird unvorteilhaft verändert (Dorfcharakter)
2. Variante
Verbreiterung der Brücke ohne Veränderung der Durchfahrtshöhe
Vorteile
- geringere Kosten
- weniger LKW-Verkehr, keine Umleitung für B14 / A9 möglich
- mehr Platz und Sicherheit f¨r Fußgänger
- heutiges Fehlverhalten bei Durchfahrt entfällt, da keine Engstelle
- Unfallrisiko sinkt
- Förderungsmittel begrenzt
- Einschränkung der Durchfahrtshöhe für LKW-Verkehr
- Dorfbild wird evtl. unvorteilhaft verändert (Dorfcharakter)
3. Variante
Brückenmaße bleiben unverändert und Fußgänger bekommen einen eigenen Durchgang
Vorteile
- geringere Kosten
- Verkehrsberuhigung
- Dorfbild wird nicht stark verändert
- Fußgänger und Radfahrer haben sicheren eigenen Durchgang
- heutiger Fußweg kann für Fahrbahnverbreiterung genutzt werden
- Kosten wegen zweitem Tunnelbau für Fußgänger und Radfahrer
- Weiterhin Gefahr von Fehlverhalten (Vorfahrtsregelung) der Verkehrsteilnehmer bleibt
- Optischer Zustand der Brücke ist unansehnlich bzw. renovierungswürdig
Anbindungsmöglichkeiten an die div. Brückenbauwerke
1. Variante
Vollausbau der Bahnbrücke unter Ausschöpfung aller Fördermittel ohne Ampellösung
Anbindung mit Kreuzung
Vorteile
- BaumaßMnahmen geringer gegenüber Kreisverkehr
- geringere Kosten gegenüber Kreisverkehr
- gute Einsicht von der Ziegelhüttenstrasse, kein Spiegel mehr notwendig
- weniger Flächenverbrauch von Anliegern geg. Kreisverkehr
- keine Verkehrsberuhigung
- als vorfahrtgeregelte Kreuzung - rechts vor links- gefahrenträchtig
- starke Regenwasserproblematik
- Fußgänger stärker gefährdet wg. breiter Überquerung
- Flächenversiegelung ungünstiger als beim Kreisverkehr
- Großer Kreuzungsbereich durch Berücksichtigung großer LKW-Züge
Anbindung mit Kreisverkehr
Vorteile
- Verkehrsberuhigung
- Fußgängerübergänge sicherer
- Gestaltungsmöglichkeiten, z.B. Begrünung des Innenkreises
- weniger Flächenversiegelung
- Entschärfung der Vorfahrtsprobleme
- Verbesserung der Regenwasserproblematik
- großer Fl&suml;chenverbrauch
- Flächenabgabe der Anlieger
- Großer Durchmesser notwendig wg. Berücksichtigung großer LKW-Züge
2. Variante
Verbreiterung der Brücke ohne Veränderung der Durchfahrtshöhe
Anbindung mit Kreuzung
Vorteile
- BaumaßMnahmen geringer gegenüber Kreisverkehr
- geringere Kosten
- gute Einsicht von der Ziegelhüttenstrasse, kein Spiegel mehr notwendig
- weniger Flächenverbrauch von Anliegern geg. Kreisverkehr
- weniger Flächenverbrauch, da kein Schwerlastverkehr berücksichtigt werden muss
- keine Absenkungen notwendig, Anbindung der Anwohner leichter
- keine Verkehrsberuhigung
- als vorfahrtgeregelte Kreuzung - rechts vor links- gefahrenträchtig
- starke Regenwasserproblematik
- Fußgänger stärker gefährdet wg. breiter Überquerung
- Flächenversiegelung ungünstiger als beim Kreisverkehr
Anbindung mit Kreisverkehr
Vorteile
- Verkehrsberuhigung
- Fußgängerübergänge sicherer
- Gestaltungsmöglichkeiten, z.B. Begrünung des Innenkreises
- weniger Flächenversiegelung
- kleinerer Durchmesser möglich, da keine Rücksicht auf große LKW-Züge genommen werden muss
- Entschärfung der Vorfahrtsprobleme
- Verbesserung der Regenwasserproblematik
- relativ großer Fl&suml;chenverbrauch gegenüber Kreuzung
- höhere Kosten gegenüber Kreuzung
- Flächenabgabe der Anlieger notwendig, mehr geg. Kreuzung
3. Variante
Brückenmaße bleiben unverändert und Fußgänger/Radfahrer bekommen einen eigenen Durchgang
Anbindung mit Kreuzung
Vorteile
- keine gro&azlig;en Kosten, nur Kosmetik notwendig
- Verkehrsberuhigung durch Engstelle Brücke
- Schlechte Einsicht von der Ziegelhüttenstraße, Spiegel notwendig
- Als rechts-vor-links Regelung gefahrenträchtig
- starke Regenwasserproblematik
- Fußgänger stärker gefährdet wg. höherer Geschwindigkeit der PKW als beim Kreisverkehr
- Flächenversiegelung ungünstiger als beim Kreisverkehr
Anbindung mit Kreisverkehr
Vorteile
- Verkehrsberuhigung
- Fußgängerübergänge sicherer
- Gestaltungsmöglichkeiten, z.B. Begrünung des Innenkreises
- weniger Flächenversiegelung gegenüber Kreuzung
- kleinerer Durchmesser möglich, da keine Rücksicht auf große LKW-Züge genommen werden muss
- Entschärfung der Vorfahrtsprobleme
- Verbesserung der Regenwasserproblematik
- relativ großer Fl&suml;chenverbrauch gegenüber Kreuzung
- höhere Kosten gegenüber Kreuzung
- Flächenabgabe der Anlieger notwendig
- Schwierige Gestaltung damit keine Verklemmsituation entstehen kann bei einspuriger Brückendurchquerung mit Anbindung an den Kreisverkehr
Stellungnahme zu den Varianten
Die lokale Agenda 21 in Ottensoos unterstützt jede Baumaßnahme, die
- nachhaltig den Fernverkehr verhindert
- die größtmögliche Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bietet
- den finanziellen Spielraum der Gemeinde dauerhaft erhält
- dem Dorfbild angemessen ist
- den Umfang der Baumaßnahmen möglichst gering hält
Fazit
Die Variante I (Vollausbau 4,5 m/9,00 m mit 1,40 m Straßenabsenkung) widerspricht den Punkten 1, 3, 4, 5 und scheidet somit für eine Unterstützung durch die Agenda aus.
Die Varianten II/III entsprechen eher den von der Agenda angestrebten Punkten, müssten aber dringend bautechnisch und finanziell untersucht werden.